Wasser
Ohne Wasser können wir nicht
leben. Wir brauchen es, um uns
mit Flüssigkeit zu versorgen, zum Kochen, um Wäsche zu waschen, um Strom zu erzeugen und für viele andere Dinge. In Deutschland verbraucht jeder Mensch rund 130 Liter Wasser täglich, EU-weit sind es im Schnitt 144 Liter pro Tag. Wasser ist unsere wichtigste Ressource und Lebensraum unzähliger Tiere und Pflanzen. Unser Wasser zu schützen und es nicht zu verschwenden, ist für den Erhalt vieler Arten und damit für funktionierende Ökosysteme unerlässlich.
Was Wassermangel angeht, ist Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern in der Welt privilegiert. Das kostbare Nass steht in ausreichender Menge zur Verfügung, um die Menschen und die Industrie zu versorgen. Doch auch hierzulande gibt es bereits einzelne Landstriche, die wegen des Klimawandels, wegen des immensen Verbrauchs großer Betriebe oder der Landwirtschaft unter Wasserknappheit leiden. Wenn der Grundwasserspiegel sinkt, vertrocknen Bäume und andere Pflanzen. Tiere verlieren ihren Lebensraum, Insekten sterben aus. Vor allem die Landwirtschaft belastet zudem das Grundwasser durch Überdüngung und die
Stickstoff-Verbindung Nitrat. Diese ist Bestandteil von Kot, Urin aus Ställen und Gärresten aus Biogasanlagen. Die Ressource Wasser zu schützen beschränkt sich also nicht nur auf den Wasserhahn. Auch durch eine fleischarme Ernährung, die insgesamt auf Produkte aus ökologischer Landwirtschaft setzt, können wir dazu beitragen, dass unser Wasser sauber bleibt.
Leitungswasser ist Trinkwasser
Leitungswasser gilt in Deutschland als Lebensmittel und wird so streng kontrolliert wie keine andere Speise. Und es ist günstiger und schneller verfügbar als abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt. Darüber hinaus ist es besser fürs Klima, denn es muss nicht hunderte oder tausende Kilometer transportiert werden. Durch die Leitungen fließt also ausschließlich sauberes Trinkwasser, selbst die Toiletten werden damit gespült. Je nach Region handelt es sich um Grundwasser[6] aus der Tiefe, um Quellwasser[7] oder um gereinigtes Oberflächenwasser[8] aus Seen oder Flüssen. Deshalb unterscheidet sich das Leitungswasser auch, die Wasserhärte[9] reicht von weich bis hart und weist eine unterschiedliche Menge von Mineralien auf. Wer wissen möchte, welche Härte sein Wasser hat, etwa um die nötige Menge an Waschpulver zu bestimmen, findet das auf der Webseite seines Wasserversorgers heraus.
Wasser sparen
Ein bewusster Umgang mit der Ressource kann viel Geld und CO2 sparen. Wenn Wasser zum Beispiel fürs Duschen und Baden erwärmt werden muss, wird dabei viel Energie verbraucht. Bei den aktuellen Strom- und Gaspreisen kann das tägliche Bad in der Wanne die Haushaltskasse enorm belasten. Ein Liter warmes Wasser kostet dabei etwa 2,5- bis 4,5-mal so viel wie ein Liter kaltes Wasser, je nachdem, wie das Wasser erwärmt wird. Der Warmwasserverbrauch macht rund 15 Prozent der gesamten Energierechnung aus.
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Mit der Wassermenge eines Vollbades könnte man vier Tage lang jeweils 3,5 Minuten duschen. Mehr als 100 Euro im Jahr gibt gibt ein Dreipersonenhaushalt im Schnitt weniger aus, wenn er nur gelegentlich badet und stattdessen regelmäßig duscht. Ein Vollbad verbraucht ca. 150 Liter Wasser, eine fünfminütige Dusche rund 50 Liter. Beim Duschen lässt sich zusätzlich Geld und CO2 einsparen, wenn man sich für einen Sparduschkopf entscheidet und das Wasser nicht ganz heiß stellt. Je kälter, desto größer die Ersparnis. Die Duschdauer ist ebenfalls von Bedeutung. Wer täglich länger als zehn Minuten duscht, hat gegenüber dem Vollbad keinen Vorteil mehr.
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Beim Zähneputzen, beim Einseifen oder beim Shampoonieren der Haare fließt Wasser unnötig ins Leere. Wer in diesen Minuten den Hahn abdreht, kann viele Liter Wasser retten und zahlt am Ende auch weniger Geld.
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Wenn die Kartoffeln gekocht sind, landet das Wasser meist im Abfluss. Wer es auffängt und damit seine Pflanzen gießt, tut ihnen einen riesigen Gefallen. Die Gewächse freuen sich über die extra Portion Nährstoffe in ihrem Gießwasser und man selbst spart Geld.
Wasser sauberhalten:
Was gehört in die Toilette?
In die Toilette gehören das kleine und das große Geschäft sowie das Toilettenpapier. Mehr nicht! Weder Küchenrolle, noch Taschentücher, Arzneimittel, Essensreste, Tampons oder Ohrenstäbchen, nicht mal Haare gehören ins Klo – dennoch landen Unmengen solcher Dinge jedes Jahr im WC. Dabei ist es in Deutschland grundsätzlich verboten, Abfälle auf diese Weise zu entsorgen, denn die falsch beseitigten Stoffe schädigen die Abwassersysteme
und die Umwelt und verursachen Kosten in Millionenhöhe.
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Während Toilettenpapier darauf angelegt ist, im Wasser zu zerfasern, sich also aufzulösen, haben Feuchttücher, Küchenrollen, Tampons und Taschentücher eine deutlich festere Konsistenz. Wer schon mal versehentlich sein Taschentuch in der Hosentasche vergessen und mitgewaschen hat, stellt fest, dass es nach dem Waschgang zwar etwas mitgenommen aussieht, aber noch immer relativ in Form ist. Das ist gut beim Schnäuzen, im WC führt das jedoch zu Verstopfungen und schädigt die Pumpen. Die Folge: Das Wasser wird teurer, denn die Kosten für die Reparaturen werden auf die Verbraucher:innen umgelegt. Außerdem enthalten Küchenrollen und Taschentücher sogenannte Nassfestmittel auf Basis von synthetischen Stoffen, die schwer biologisch abbaubar sind. Auch andere sogenannte Feststoffe wie Wattestäbchen, Zigarettenkippen oder Kondome, ebenso wie Windeln, Kunststoffe, Textilien und Katzenstreu schädigen die Kläranlage und müssen zeit- und kostenaufwändig aussortiert werden.
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Wer den übriggebliebenen Auflauf, die Suppe oder andere Essensreste die Toilette hinabspült, macht Ratten und so manches Ungeziefer glücklich. Deshalb haben Küchenabfälle nichts im Abwasser zu suchen. In den offenen Kanäle locken sie Schädlinge an. Öle und Fette können zudem die Abwasseranlagen schädigen und hohe Kosten verursachen
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Arzneimittel, die ins Abwasser gelangen, belasten die Umwelt und dürfen deshalb in keinem Fall in der Toilette landen. Kläranlagen können die Wirkstoffe nur teilweise oder gar nicht entfernen. Das verunreinigte Abwasser gelangt in die Gewässer oder u. a. zur Bewässerung auf die Böden. Ungenutzte Medikamente können stattdessen im Restmüll entsorgt werden. Noch besser ist es, sie in Apotheken und Schadstoffsammelstellen abzugeben. Auf diese Weise stellt man sicher, dass sie vollständig verbrannt werden und nicht versehentlich in Kinderhände gelangen.
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Farben, Lacke und Lösungsmittel sind zwar flüssig, gehören aber dennoch nicht in die Toilette. Die Chemikalien können in den Kläranlagen nicht vollständig entfernt werden. Rückstände davon gelangen in die Umwelt. Manche Substanzen sind für Mikroorganismen giftig, die den biologischen Abbau in den Belebtschlammbecken[15] der Kläranlagen garantieren. Die Folge: Das Wasser kann nicht richtig gereinigt werden. Außerdem können sich explosive Stoffe bilden, die die Anlagen und die Kanalisation schädigen.